Alle Jahre wieder beglückt uns Ende Oktober der Weltspartag. An diesem Tag verschenken Banken allerlei – auf gut Altwienerisch – Klumpert an ihre Kunden. Weil Zinsen können sie ja nicht mehr anbieten. OK, das stimmt nicht ganz. Meine Hausbank bietet bei sechsmonatiger Bindung immerhin 0,10% Zinsen pro Jahr. Mit 1.000 Euro erziele ich also stolze 50 Cent Ertrag – vor KESt. wohlgemerkt. Wahrlich ertragreich, oder nicht?
Jedes Jahr aufs Neue raufe ich mir angesichts der Treue von Herrn und Frau Österreicher zu Sparbuch und Bausparvertrag die Haare. Mit quasi Null-Zinsen sparen sich Sparerinnen und Sparer in die sichere Armut. Denn die Inflationsrate von mittlerweile wieder gut 2% (Quelle: Statistik Austria) frisst über die Jahre die Kaufkraft auf. Unmerklich, aber stetig und erbarmungslos.
Chancen auf Ertrag gibt es nur mit Verantwortung.
Es gibt sie noch, Anlageformen mit realen Chancen auf Ertrag. Aber – und hier kommt der Haken – jede Veranlagung abseits von fixen Mini-Zinsen verlangt vom Einzelnen ein deutlich höheres Maß an Eigenverantwortung. Nur bei Sparbuch und Bausparvertrag können Sie die Verantwortung für ihr hart erarbeitetes Geld am Bankschalter abgegeben. Keine Eigenverantwortung, keine Chance auf realen Ertrag. So einfach ist das nun einmal.
Aber Achtung: There´s no free lunch!
Jede Chance auf echten Ertrag ist mit einem entsprechenden Risiko verbunden. Ja, so ist das leider. Ohne ein gewisses Maß an Risiko ist kein realer Ertrag zu erzielen. War es übrigens noch nie. Das muss jedem Sparer, der vorsichtig, aber doch zum Anleger werden will, bewusst sein.
Andererseits können Sie mit einem ausgewogenen, Ihren Bedürfnissen und Lebensumständen gerecht werdenden Mix an Spar- und Anlageformen tatsächlich reale Renditen erzielen. Zumindest ein klein wenig müssen Sie dafür aber die österreich-typische Scheu vorm Risiko ablegen. Denn Ertrag und Risiko sind wie siamesische Zwillinge: sie sind untrennbar miteinander verbunden. Seien Sie sich dessen bitte stets bewusst.
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