Dass soziale Netzwerke wie Facebook, XING & Co. ebenso wie der weltweit größte Online-Händler amazon und natürlich Google mit unter den größten Datensammlern sind, überrascht uns nicht. Mein zuletzt durchgeführter Selbstversuch hat gezeigt, dass alleine Facebook 185 Megabyte Daten von mir gespeichert hat (und ich bin weder Heavy User noch sehr auskunftsfreudig was Persönliches betrifft). Weniger bewusst ist uns, dass auch die Mobilfunkbetreiber und moderne Autos zu den allergrößten Datensammlern zählen.
Das Paradebeispiel unter den globalen Datensammler ist weiterhin Facebook. Nicht nur, weil Facebook das weltweit größte soziale Netzwerk ist, sondern weil zu diesem Konzern mittlerweile (und unter anderem) auch WhatsApp und Instagram gehören. Die unfassbare Menge an Daten, die wir alle ganz freiwillig jeden Tag preisgeben, wird konzernweit genutzt, ausgewertet und verknüpft.
Sammelwahn von Facebook
Interessant finde ich in diesen Zusammenhang einen Beitrag von netzpolitik.org mit dem Titel 98 Daten, die Facebook über dich weiß und nutzt, um Werbung auf dich zuzuschneiden. Ich lade jeden ein diesen Artikel aus dem Jahr 2016 zu lesen. Hier nur ein paar Highlights aus der Liste:
Nutzer, die Medikamente gegen Allergien und Schnupfen/Grippe, Schmerzmittel und andere nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel einkaufen
- Nutzer, die sich für Olympische Spiele, Cricket oder Ramadan interessieren
- Nutzer, die „sehr viel“ Bier, Wein oder Spirituosen kaufen
- Nutzer, die Guthaben auf der Kreditkarte haben
- Nutzer, die häufig verreisen (geschäftlich oder privat)
- Nutzer, deren Haushalt mehr als üblich einkauft
Google weiß vermutlich noch mehr
Einem Bericht auf n-tv.de zufolge haben Experten der Oxford-Universität herausgefunden, dass fast 90 Prozent aller kostenlosen Android-Apps Nutzerdaten mit Google teilen. Die Forscher warnen vor den Konsequenzen eines „außer Kontrolle“ geratenen Data-Sharing. Es verwundert nicht, dass Google das ganz anders sieht.
Datenkrake Mobilfunkbetreiber
Weniger im Rampenlicht der Datensammler stehen unsere Mobilfunkbetreiber. Überlegen Sie einmal welche und wie viele Daten Sie tagtäglich via Smartphone austauschen! Telefongespräche, E-Mails, Surf-Verhalten im Internet, SMS-TAN bei Überweisungen, Kreditkartendaten, Streaming von Musik und Videos, Bestellungen beim Pizza-Lieferservice, Nachrichten via WhatsApp & Co., und so weiter und so fort. Und alle diesen Informationen laufen über die Server Ihres Mobilfunkbetreibers. Was solche Datensammlungen möglicherweise für Begehrlichkeiten wecken können …
Moderne Autos sind fahrende Datensammler
Vorbei sind die Zeiten in denen Auto fahren ein analoges Vergnügen war. Moderne Autos sammeln je nach Ausstattung unentwegt Daten. Nicht nur über das Fahrzeug selbst, sondern auch über Ihr Fahrverhalten, Ihren Standort, Ihre Vorlieben bei Musik und Temperatur, die Anzahl der Sitzverstellungen, die bis zu 100 letzten Abstellpositionen, und so weiter und so fort. Und das Auto übermittelt diese Daten laufend an den Hersteller und dessen Werkstätten. Und gegebenenfalls an die Server von Google. Oder Apple.
Für jene Fahrer, die sich beim Fahren etwas müde fühlen, bietet BMW angeblich neuerdings den Sprachbefehl „Hallo, BMW, Refresh me!“ an. Das Auto senkt daraufhin die Temperatur um 5 Grad Celsius, öffnet das Schiebedach und passt die Ambiente-Beleuchtung an. Stellen Sie sich vor, Sie nutzen diese Funktion innerhalb kurzer Zeit mehrmals und verursachen dann trotzdem einen Unfall.
Wie interessant wäre die Information, dass Sie augenscheinlich übermüdet gefahren sind für Ihre KFZ-Versicherung?
Fazit: Wir geben unsere Daten nicht nur zu freizügig öffentlich bekannt, wie können es oftmals gar nicht verhindern (ohne technisch einen Rückschritt von 30 oder 40 Jahren zu machen). Wir haben die Kontrolle über unsere Daten einfach längst verloren.
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