Ein kurzer Blick aus dem Fenster. Ja, die Sonne ist auch heute wieder aufgegangen. So ein Glück! Im Grunde ist ja alles wie immer. Über uns Unternehmern hängt ab heute lediglich ein neues und ziemlich spitzes Damokles-Schwert: die Datenschutz-Grundverordnung DSGVO.
Fünf vor zwölf brach – wie so oft, wenn neue Gesetze vor der Tür stehen – in vielen Unternehmen Hektik aus. Angesichts der in den letzten Stunden vor Mitternacht exponentiell steigenden Anzahl von E-Mails in meinem Posteingang, mit der Bitte um Zustimmung zum Newsletter, würde ich sogar sagen Panik.
Ganz entspannt sind wohl nur jene, die sich überhaupt noch nicht mit der Materie beschäftigt haben. Und das sind meiner Erfahrung nach immer noch sehr viele, insbesondere kleine und kleinste Unternehmen.
Gerade EPUs und KMUs kämpfen mit den 99 Artikeln und den 173 Erwägungsgründen der DSGVO sowie den parallel geltenden nationalen Datenschutz-Gesetzen. Kein Wunder, wurde die DSGVO doch für Datensammler á la Facebook, Google & Co. erdacht. Mit denselben Kanonen wird leider auch auf die sprichwörtlichen Spatzen geschossen. Denn die Ausnahmenregelung für Unternehmen mit weniger 250 Mitarbeitern erweist sich in der Praxis als nicht relevant.
Ob Unternehmen die neuen Datenschutz-Vorschriften als Entbürokratisierung empfinden – das ist eine der Intentionen der EU – wage ich zu bezweifeln. Zu groß ist unter anderem die Liste offener Fragen beim Umsetzen. Es bleibt abzuwarten wie Betroffene und Behörde in der Praxis agieren werden.
- Wie intensiv und streng wird die Datenschutzbehörde prüfen?
- Wird die Behörde den Interpretationen der Unternehmen folgen, oder nicht?
- Starten findige Rechtsanwälte eine Abmahnwelle?
- Werden Konsumenten Ihre Rechte nutzen, um Unternehmen zu quälen?
Ich gehe jedenfalls davon aus, dass auch weiterhin Newsletter in meinen Posteingang landen, zu denen ich niemals zugestimmt habe. Und an der täglichen Flut an Spam-Mails ändert die DSGVO sicherlich herzlich wenig.
Business as usual. Hoffentlich …
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