Mythen und Unverständnis schüren die Kritik an Bitcoin
Schon im November 2020 hat sich Fidelity Digital Assets Research FDAR mit den häufigsten Kritikpunkten an Bitcoin beschäftigt. Grundlage waren regelmäßige Gespräche mit institutionellen Anlegern sowie die Beobachtung von öffentlichen Kommentaren. Drei Jahre später ist Bitcoin gemessen an der Marktkapitalisierung weiterhin der größte digitale Vermögenswert und FDAR geht erneut auf Kritikpunkte und gängige Missverständnisse ein (Revisiting Persistent Bitcoin Criticisms, November 2023).
Bitcoin ist als Wertaufbewahrungsmittel zu volatil.
Die Volatilität sei ein Kompromiss zwischen begrenztem Angebot und interventionsfreiem Markt. Die Volatilität von Bitcoin gehe Hand in Hand mit diesen zentralen Eigenschaften, die Bitcoin erst wertvoll machen. Mit zunehmender Akzeptanz von Bitcoin und vermehrten Bitcoin-bezogenen Anlageprodukten werde die Volatilität weiter abnehmen und sich der Preis stabilisieren.
Bitcoin hat als Zahlungsmittel versagt.
Bitcoin ist tragbar, fungibel und leicht teilbar, gleichzeitig auch volatil. Im Gegensatz zu Fiat-Geld haben weder Einzelpersonen noch Interessenvertreter übermäßig viel Macht und Einfluss auf Bitcoin. Das Transaktionsvolumen sei mittlerweile beträchtlich. Im Gegensatz zu traditionellen Zahlungssystemen zeichne sich Bitcoin durch schnelle Transaktionen und vergleichsweise geringe Gebühren aus. Die hohe Abwicklungsgarantie von Bitcoin, Stichwort Blockchain, sowie begrenzte Abwicklungskapazitäten von Transaktionen sprächen dafür, dass Bitcoin besonders für Transaktionen mit hohem Wert eingesetzt wird.
Bitcoin schädigt die Umwelt.
Unbestreitbar ist, dass Bitcoin-Mining Energie verbraucht, allerdings werde zum größten Teil bereits erneuerbare Energie (je nach Schätzung zwischen 39 % und 76 %) oder Energie, die sonst verschwendet würde (Stranded Gas), eingesetzt. Dieser Anteil soll weiter steigen. Bitcoin wäre zudem kein sicheres, globales System, wenn es nicht kostspielig wäre, zu schürfen und es zu warten. Auch der Energieverbrauch von Banken, Kreditkarten aus Plastik, Abrechnungen auf Papier sowie die Gewinnung von Rohmaterialien für Fiat-Geld sei beträchtlich.
Bitcoin wird durch einen Konkurrenten ersetzt werden.
Es gäbe viele digitale Vermögenswerte, die behaupten, Bitcoin zu verbessern. Keiner von ihnen konnte jedoch bisher Bitcoin ersetzen. Begrenztes Angebot, Dezentralisierung und Unveränderlichkeit machen Bitcoin für Investoren und Nutzer, Miner und Validierer, Produkte und Dienstleister weiterhin dominant.
Bitcoin ist durch nichts gedeckt.
Bitcoin werde durch einen Code gestützt, während Fiat-Geld durch den Glauben und die Kreditwürdigkeit der jeweiligen Regierung gedeckt ist. Dieses Vertrauen hat sich jedoch in vielen Situationen als unangebracht erwiesen. Das laufende Hinzukommen von neuen Akteuren mache Bitcoin stetig zuverlässiger, was wiederum weitere Akteure anlockt, und so weiter.
Regulierung verlangsamt die Akzeptanz von Bitcoin.
FDAR sieht in der zunehmenden Regulierung von Bitcoin einen positiven Indikator für Akzeptanz und Wert des Bitcoins. Hätte Bitcoin keinen Wert und wäre dazu bestimmt, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, dann gäbe es keinen Grund, ihn zu regulieren.
Es gibt „unbekannte Unbekannte“.
Es gibt mögliche Risiken, von denen wir heute noch nichts wissen oder die heute noch nicht vorstellbar sind. Anleger sollten sich dieser Risiken bewusst sein und akzeptieren, dass nicht alle Risiken bekannt sind, geschweige denn quantifiziert werden können.
Bitcoin ist laut Fidelity Digital Asset Research ein einzigartiger digitaler Vermögenswert für eine zunehmend digitale Welt. Er zwinge den Betrachter dazu, vorgefasste Meinungen über das, was richtig und allgemein akzeptiert ist, zu hinterfragen, um sein volles Wertversprechen zu verstehen.