Auszug aus dem Whitepaper zur Richtlinie über Umweltaussagen
Klimaschützende Heumilch
„Wer das Klima schützen will, muss also nicht unbedingt einen Baum pflanzen – Heumilch trinken hilft auch.“, warb ein Milchverarbeiter. Die kontaktierte Interessenvertretung berief sich auf die Studie einer Universität – die allerdings nicht öffentlich zugänglich ist. Am Tag der Veröffentlichung dieses Greenwashing-Checks erreichte den VKI die Nachricht, dass der gegenständliche Werbespot aus dem Verkehr gezogen wurde. Für die getroffene, ungenaue Aussage entschuldigte sich die Interessenvertretung.
Klimaneutrale Kreuzfahrten
In einer Werbekampagne beantwortete ein Kreuzfahrtunternehmen die Frage „Können Kreuzfahrten jemals klimaneutral werden?“ mit „Wir glauben, sie können“. Laut VKI ist jedoch Faktum, dass die Branche davon seemeilenweit entfernt ist. Unter anderem wegen dem verwendeten Treibstoff – vielfach immer noch: Schweröl. In seiner Stellungnahme nennt das kontaktierte Unternehmen Wasserstoff als Schlüsseltechnologie, um Klimaneutralität zu erreichen. Insofern begrüßt der VKI, dass die Reedereien das Thema Umwelt- und Klimaschutz zumindest am Radar haben. Die Frage, die der VKI in den Raum stellt, ist freilich, ob Kreuzfahrtunternehmen dies marketingtechnisch ausschlachten müssen.
CO2-neutrale Zustellung
CO2-neutrale Zustellung – mit Dieselautos. Wie passt das zusammen, fragte sich der VKI aufgrund mehrerer Meldungen, und sah sich die Nachhaltigkeitsstrategie des Logistikunternehmens genauer an. Faktum ist, dass der Konzern eine große E-Fahrzeugflotte besitzt und diese stetig wächst. Seit 2022 werden ausschließlich E-Zustellautos angeschafft. Das selbst gesteckte Ziel ist es, 2030 CO2-frei zustellen zu können. Um dem Slogan „CO2-neutral zugestellt“ gerecht werden zu können, muss somit auf die Methode der CO2-Kompensation zurückgegriffen werden.
Das Unternehmen kommuniziert auf seiner Internetseite aber nachvollziehbar und transparent, dass die Kompensation nur eine von vielen Stellschrauben ist, um den Konzern als Ganzes in eine nachhaltige Richtung zu lenken. In der Tat könnte man es, so der VKI, als etwas „patschert“ bezeichnen, dass der Slogan „CO2-neutral zugestellt“ auf allen Zustellfahrzeugen platziert ist.
„100 % recycelbare“ Plastikflaschen
Der VKI und zwölf weitere europäische Verbraucherschutzorganisationen unter Führung ihrer Dachorganisation BEUC (Bureau Européen des Unions de Consommateurs) legten Beschwerde bei der EU-Kommission wegen Werbeaussagen zum Thema Recycling bei Trinkwasserflaschen ein. Gegenstand der Beschwerde sind Aussagen wie „100 % recycelbar“ oder „100 % recycelt“ sowie Naturbilder bzw. Logos mit grüner Symbolik. Die Kommission und die Consumer Protection Cooperation (CPC) wurden aufgefordert, eine Untersuchung einzuleiten, da diese Werbebotschaften nach Ansicht der BEUC nicht in Einklang mit den EU-Vorschriften zu unlauteren Geschäftspraktiken stehen.
Download des kostenlosen Whitepapers zur Green Claims Directive