Deutscher Rechtschreibrat lehnt gendergerechte Schreibweisen ab
Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat ein neues Amtliches Regelwerk der deutschen Rechtschreibung veröffentlicht. Das 348-seitige „Rulebook der deutschen Sprache“ teilt sich in den Regel-Teil sowie ein Wörterverzeichnis. Ein paar Skurrilitäten der Vergangenheit werden zurückgenommen.
Aus Tunfisch wird wieder Thunfisch
Schon bei ihrer Einführung sorgten „eingedeutschte“ Wörter, die sich mehr an der Lautschrift orientieren, für viele Kontroversen. Diese Regelung nimmt der Rechtschreibrat wieder zurück. Aus Jogurt wird wieder Joghurt, aus Kurtage wieder Courtage, aus Majonäse wieder Mayonnaise und aus Spagetti Polonäse (scheußlich!) wieder Spaghetti Polonaise.
Laut dem Rechtschreibrat könnten diese entstellten Varianten im aktuellen Schreibgebrauch nicht oder kaum nachgewiesen werden. Folglich wurden sie wieder gestrichen. Gut so.
Neue Begriffe aus dem Englischen
In die Neufassung werden rechtschreibrelevante Fremdwörter aus dem Englischen und anderen modernen Fremdsprachen aufgenommen, wie beispielsweise timen, mailen, liken oder Cappuccino. Auch faken und Fake News sind neu.
Dabei sind bei den Endungen der englischen Verben zwei Varianten möglich: „geliked“ und „gelikt“. Konjugiert werden Begriffe aus dem Englischen grundsätzlich wie deutsche: „surfen – surfte – gesurft“ oder „jobben – jobbte – gejobbt“.
Absage an Binnen-i, Gender-Sternchen & Co.
„Diese Wortbinnenzeichen gehören nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie.“, schreibt der Deutsche Rechtschreibrat. Und weiter: „Sonderzeichen innerhalb von Wörtern beeinträchtigen die Verständlichkeit, die Lesbarkeit, die Vorlesbarkeit und die automatische Übersetzbarkeit sowie die Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten.“
Als Konsequenz können diese Sonderzeichen als Bedeutungssignale innerhalb von Wörtern nicht in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung aufgenommen werden, weil sie derzeit nicht wissenschaftlich eindeutig zu begründen sind.
Externer Link zur Pressemitteilung des Rates für deutsche Rechtschreibung