Höhere Kosten für Aufsicht und Personal der Finanzmarktaufsicht
Mitte Mai veröffentlichte die Finanzmarktaufsicht FMA ihren Jahresbericht für das Jahr 2023, das die Vorstände einleitend als „schwierig und zwiespältig“ bezeichnen. Auf 146 Seiten verteilen sich Zahlen und Fakten zur Entwicklung der Finanzmärkte, der operativen Aufsicht und Internes. Einige davon sind bemerkenswert.
2023 beaufsichtigte die FMA 884 Unternehmen, die zusammen € 1.360 Mrd. Vermögen verwalten, darunter 454 Banken, 62 Wertpapierfirmen und 45 WPDLU. Der Mitarbeiterstand wuchs auf 424 an, was gegenüber 2022 einer Steigerung von etwa 4 % entspricht (im Vergleich zu 2019: + 11 %). Für ESG-Interessierte: Der Frauenanteil in Führungspositionen lag bei 37 %.
Das Gesamtbudget der FMA lag bei € 89,3 Mio., was einem Zuwachs von knapp 14 % gegenüber 2022 entspricht. Der Bundesbeitrag betrug – wie auch schon 2022 – lediglich € 5,1 Mio., den Löwenanteil von € 76,2 Mio. (also 84,4 % des Gesamtbudgets) tragen die beaufsichtigten Unternehmen. Dieser Anteil der Kostenpflichtigen wuchs von 2022 auf 2023 überproportional, nämlich um 15,9 %.
Die FMA führte 198 Vor-Ort-Maßnahmen durch, führte 365 Managementgespräche und verhängte 56 Verwaltungsstrafen mit einer Gesamtsumme von € 2,6 Mio. (Höchststrafe: € 367.000). Im Jahr 2023 gingen 423 Whistleblower-Hinweise ein, davon 213 aufsichtsrelevant, die zu 80 vertieften Untersuchungen und 15 Strafanzeigen führten.
Die Gehälter der FMA-Mitarbeiter stiegen von € 40,2 Mio. (2022) auf € 46,4 Mio. (+ 15,4 %). Begründet wird dieser Anstieg mit inflationsbedingten Gehaltserhöhungen sowie der maßvollen Personalaufstockung. Bei 424 Mitarbeitern errechnen sich durchschnittliche Personalkosten von knapp € 95.000 je Mitarbeiter. Ein durchaus stolzes Lohnniveau, das beaufsichtigte Unternehmen finanzieren.
Nur eine kleine Erwähnung in einer Zeitleiste findet der „MOVEit“-Hackerangriff auf die FMA am 5. Juni 2023, bei dem Datensätze kopiert und gestohlen wurden, aber nur eine begrenzte Anzahl von Personen betroffen war. Trotz Veröffentlichung des Jahresberichts auf der Internetseite der FMA und deren Auszeichnung als „OekoBusiness Wien-Unternehmen“ wurde der 146-seitige Jahresbericht gedruckt und an die beaufsichtigen Unternehmen per Post verschickt. Hinsichtlich Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz hat die FMA also noch Potential für Verbesserungen.