Treibhausgas-Emissionen Scope 1, 2 und 3

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Was sind Treibhausgas-Emissionen Scope 1, 2 und 3?

Treibhausgas-Emissionen müssen weltweit reduziert werden, um die zunehmende Erderwärmung zu stoppen. Bereits mit Kyoto-Protokoll von 1997 hat sich die internationale Staatengemeinschaft auf verbindliche Ziele und Maßnahmen zum Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel geeinigt. Dieses Übereinkommen bildet die Basis für das so genannte Greenhouse Gas (GHG) Protocol („Treibhausgas-Protokoll“) aus dem Jahr 1998. Es beinhaltet unter anderem einen globalen Standard für das Erfassen und Verwalten von Treibhausgas-Emissionen für Unternehmen und den öffentlichen Sektor.

Neben dem GHG Protocol Corporate Standard definiert die EU-Verordnung 2019/2089 („Referenzwerte-Verordnung) Regeln zum Berechnen unternehmensbezogener Treibhausgas-Emissionen sowie die damit verbundene Berichterstattung. Beide definieren Scope 1, 2 und 3, wobei die Berichterstattung der Treibhausgasemissionen der Scopes 1 und 2 als verpflichtend angesehen wird, in der Praxis aber auch immer mehr Scope 3 eine zentrale Rolle spielt bzw. spielen wird (siehe kommende EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen CSRD).

Das Ermitteln und Messen sämtlicher Treibhausgas-Emissionen ermöglicht es Unternehmen, ihren Beitrag zum Klimaschutz bzw. zur Anpassung an den Klimawandel genau zu analysieren. Für wirksame Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen ist es wichtig, die einzelnen CO2-Emissionen bzw. deren Quellen zu kennen, zu verstehen und einzuordnen.

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Scope 1-Emissionen

Scope 1-Emissionen stammen aus Quellen, die direkt von einem Unternehmen kontrolliert und verantwortet werden. Zu den Hauptverursachern gehört der Einsatz bzw. Verbrauch von fossilen Brennstoffen für die Energieproduktion (Strom, Wärme und Kälte). Neben den direkten Emissionen aus Verbrennungsprozessen, zum Beispiel in Heizkesseln, Öfen und durch den Betrieb des eigenen Fuhrparks (Firmen-KFZ, Lieferwägen, LKWs, usw. sowie auch Helikopter von Rettungsorganisationen), umfasst Scope 1 auch direkte Emissionen flüchtiger Gase (beispielsweise Kältemittel aus Klima- und Kühlanlagen) sowie direkte Emissionen aus Industrie- bzw. Produktionsprozessen.

Scope 2-Emissionen

Scope 2-Emissionen umfassen jene indirekten Treibhausgas-Emissionen, die außerhalb des Unternehmens, in der Regel von einem Energieversorgungsunternehmen, verursacht, aber dem Unternehmen anteilig zuzuordnen sind, beispielsweise durch den Einkauf von Strom, Fernwärme und -kälte sowie Dampf. Scope 2 betrachtet also dem Unternehmen vorgelagerte Prozesse bzw. Emissionen, die ein Unternehmen nicht direkt kontrolliert und verantwortet.

Scope 3-Emissionen

Scope 3-Emissionen umfasst alle Treibhausgas-Emissionen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette des Unternehmens, sofern diese nicht bereits in Scope 1 und Scope 2 berücksichtigt sind. Obwohl diese Emissionen nicht vom Unternehmen kontrolliert werden, können sie den größten Anteil an den Treibhausgas-Emissionen ausmachen. Scope 3 beinhaltet somit alle indirekten Treibhausgas-Emissionen, die auf Grund der Geschäftstätigkeiten eines Unternehmens durch Dritte verursacht werden.

Dazu zählen Emissionen, die in der vorgelagerten Lieferkette durch den Einkauf von Waren und Dienstleistungen entstehen, zum Beispiel Anlagegüter, Rohstoffe und Halbfertigprodukte, Betriebsmittel, Abfallaufkommen, vorgelagerter Transport, Geschäftsreisen, Personal-/Pendlerverkehr bis hin zu Büromaterial und Kopier- und WC-Papier).

Dazu kommen unter Scope 3 alle nachgelagerten Emissionen innerhalb der Wertschöpfungskette des Unternehmens. Das sind jene Emissionen, die in Verbindung mit dessen verkauften Waren und Dienstleistungen stehen und entstehen, nachdem sie den Besitz oder die Kontrolle des betreffenden Unternehmens verlassen haben. Wir sprechen dabei zum Beispiel von nachgelagertem Transport, (Weiter-)Verarbeitung, insbesondere Nutzung und Entsorgung verkaufter Produkte, Franchise-Betrieben und getätigten Investitionen.

Das Erheben und Messen von Scope 3-Emissionen stellt für Unternehmen eine enorme Herausforderung dar. Auf Grund der zahlreichen beteiligten Akteure und Prozesse sowie eventuell globalen Lieferketten handelt es sich um eine ebenso komplexe wie zeitintensive Aufgabe.


Strategisch und gut geplant sowie individuell und angemessen in den Geschäftsalltag implementiert, entfalten Corporate Sustainability bzw. Public Sustainability ein breites Spektrum an Vorteilen, von denen Unternehmen langfristig – auch betriebswirtschaftlich – profitieren.

Bei näherer Betrachtung werden Sie sich fragen, warum Sie nicht schon viel früher nachhaltige Verantwortung übernommen haben.

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