An 560 Unternehmen, die auf ihrer Internetseite rechtswidrige Cookie-Banner verwenden, hat der bekannte Datenschutzaktivist und Jurist Max Schrems über seinen Verein NOYB Ende Mai Beschwerden verschickt. Laut Bericht handelt es sich dabei um die größte Beschwerdewelle sein Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung von gut drei Jahren.
Wir alle kennen sie seit Jahren: Cookie-Hinweise bzw. Cookie-Banner auf Internetseiten. Je strenger die datenschutzrechtlichen Pflichten werden, desto bildschirmfüllender sind sie und desto mehr Klicks oder Schieberegler werden dem Besucher angeboten, um die Cookie-Setzung und -Nutzung zu konfigurieren. Wem sind sie nicht lästig? Wer nimmt sich wirklich die Zeit für die Feineinstellungen? Noch dazu, wo die das Feinjustieren – meiner eigenen Erfahrung nach – oftmals wenig bis gar nichts bewirkt. Cookies werden trotzdem gesetzt.
DSGVO fordert Ja/Nein-Option
Dabei sollte Besucherinnen und Besuchern von Internetseiten im Sinne der DSGVO eine simple Ja/Nein-Option angeboten werden, um die Kontrolle über ihre Daten zu behalten. Davon sind die meisten Cookie-Banner jedoch meilenweit entfernt. Ganz im Gegenteil machen es viele Cookie-Banner den Benutzern zusätzlich kompliziert, indem alles andere als der Klick auf „Akzeptieren“ unnötig schwer gemacht wird. Nach wie vor haben viele Internetseiten gar keinen „Ablehnen“-Button.
Die Zahl jener, die ohne viel nachzudenken den einfachen Weg des Zustimmens gehen (schätzungsweise 90 Prozent) und die Zahl jener, die tatsächlich zustimmen möchten (angeblich nur 3 Prozent), klafft weit auseinander.
Bis zu 10.000 Beschwerden
Daher hat NOYB, so deren Bericht auf der Internetseite, eine Software entwickelt, die verschiedene Arten von rechtswidrigen Cookie-Bannern erkennt und automatisch Beschwerden generiert. Bevor die formalen Beschwerden eingebracht werden, haben die Unternehmen ein Monat Zeit, um ihre Cookie-Banner rechtskonform zu gestalten. Wie NOYB schreibt, kann die Organisation so bis zu 10.000 Beschwerden einbringen.
Ziel der Aktion ist es laut NOYB, dass im Laufe dieses Jahres immer mehr Internetseiten in Europa einfache und rechtskonforme „Ja oder Nein“-Optionen anbieten und der aktuell übliche nötige Spießrutenlauf ein Ende hat. Wir dürfen gespannt sein, wie erfolgreich Max Schrems an dieser Datenschutzfront kämpft.
Zum Beitrag auf der Internetseite von NOYB … (externer Link)